Letzte Woche saß ich fest.
Nicht nur ein bisschen fest.
Ich rede von „leerer-Bildschirm-und-panikartigem-zwischen-Kühlschrank-und-Schreibtisch-Pendeln“-fest.
Ich saß da, starrte auf meinen Bildschirm… und nichts. Kein Wort. Kein Satz. Nur Panik. Was tun, wenn du schreibst – und nichts mehr kommt?
Der Kunde? Ein großer. Die Aufgabe? Einfach: Eine Headline, die so gut ist, dass sie Glühwein verkaufen könnte – mitten im Hochsommer.
Aber mein Kopf war leer.
Kein Wort, keine Idee, kein Funken.
Also machte ich, was ich immer mache, wenn ich nicht weiterkomme: Ich ging spazieren.
Meine Beine führten mich durch die Straßen, ohne Ziel. Links hupte ein Taxi, rechts ein Junggesellinnenabschied oder so etwas – und dann sah ich es: ein kleines Café, versteckt in einer Gasse, die ich nie bemerkt hatte.
„Das Café der verlorenen Ideen“, stand auf einem verwitterten Schild.
Ein seltsamer Name. Aber irgendwas daran zog mich rein.
Drinnen war es … anders. Die Wände waren voll mit Zetteln. Nicht irgendwelchen Zetteln. Es waren unfertige Gedanken, halbe Sätze, schiefe Headlines.
Daneben ein Schild: „Hinterlasse einen Gedanken. Nimm einen mit.“
Ich hatte nichts zu verlieren.
Also schrieb ich auf einen Zettel: „Zu viel Druck, keine Idee.“
Ich klebte ihn an die Wand, griff nach einem anderen Zettel.
Darauf stand: „Was wäre, wenn?“
Ein banaler Satz? Vielleicht. Aber manchmal braucht es genau so einen Gedanken, um einen kreativen Durchbruch zu erzielen.
Und plötzlich war es, als hätte jemand das Licht in meinem Kopf eingeschaltet.
Was wäre, wenn die Kampagne mit einer provokanten Frage starten würde? Was wäre, wenn ich eine emotionale Geschichte erzählen könnte? Was wäre, wenn ich die Aufmerksamkeit sofort packe – wie ein kalter Sprung ins Eiswasser?
Die Ideen kamen in Strömen. Ich kritzelte eine Headline, dann noch eine, und bevor ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte, war die komplette Grundidee geboren.
Zwei Tage später präsentierte ich dem Kunden die Kampagne.
Er liebte sie.
Aber hier ist der eigentliche Twist:
Als ich ein paar Tage später zum Café zurückging (ich brauchte ja Nachschub an Ideen), war es weg.
Keine Zettel. Kein Schild. Nichts.
Nur ein alter Papierfetzen wehte im Wind. Darauf stand: „Die besten Ideen sind oft näher, als du denkst.“
Merke: Inspiration kommt manchmal aus den kleinsten, unscheinbarsten Momenten. Aber nur, wenn du bereit bist, sie zu sehen.
Bleib immer kreativ, Reader...!
So wie ich, als ich den Preis für den Copylender 2024 festgelegt hab – was mir schon die ersten offiziellen “Beschwerden” eingebracht hat.
Markus
PS: Ja, vielleicht hat es dieses Café nie gegeben. Vielleicht war ich nie wirklich spazieren. Aber das spielt keine Rolle. Denn worum es wirklich geht, ist:
Schreibblockaden lösen sich oft mit nur einem Gedanken – wenn du bereit bist, ihn zuzulassen.
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