Ich hasse Menschen, Reader.
Also, nicht alle… nur die, die mir zu nahe kommen.
Trotzdem erwische ich mich immer wieder dabei, mit ihnen zu reden. Und zwar gerne.
Vielleicht liegt es daran, dass ich mich hin und wieder dazu zwinge, mal vor die Tür zu gehen. Und wenn ich dann im Café Roma sitze – mit meinem schwarzen Kaffee und der Hoffnung, niemand zwingt mich zum Smalltalk – passiert es doch.
Mein Hirn fängt an, komische Ideen auszuspucken:
„Frag die Bedienung doch mal, was das verrückteste Getränk war, das hier je jemand bestellt hat!“
Weird, oder?
Ich habe diese seltsame Angewohnheit, Menschen mit Fragen zu löchern, die entweder ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder sie so irritieren, dass sie abends noch darüber nachdenken.
Zum Beispiel:
Im Supermarkt frage ich:
„Was war der höchste Einkaufswert, den du je auf einmal eingescannt hast?“
(Spoiler: Es war mal jemand, der für 2.500 € fertig Schälchen Sushi gekauft hat. Kein Scherz.)
Oder an der Kasse im Baumarkt:
„Gibt es einen Gegenstand hier, den du NIEMALS kaufen würdest?“
Die Antwort? Eine Tonne pinkfarbenen Kies. No comment needed.
Und in einem Café frag ich gernet:
„Hast du deine Handy-Apps organisiert, oder sind sie ein absolutes Chaos? Ich find nie eure App, wenn ich sie brauch"
Die Antwort? Meistens ein wildes „Oh mein Gott, schau dir das an!“ – und dann entweder:
a) Stolz sortierte Ordner wie „Social“, „Finanzen“ und „Essen“.
b) Ein chaotisches Meer aus Icons, das aussieht wie der digitale Flohmarkt von Ebay.
Warum ich dir das erzähle?
Weil genau diese „komischen Fragen“ die Barrieren durchbrechen.
Plötzlich redet man nicht mehr Bedienung zu Gast, Kassierer zu Kunde – sondern Mensch zu Mensch.
Deine Kunden, deine Leser – sie wollen genau das Gleiche.
Menschen folgen Menschen.
Sie kaufen nicht nur dein Produkt. Sie kaufen dich.
Und das siehst du überall:
Bill Gates hat über 63 Millionen Follower auf LinkedIn. Weißt du, wie viele der Konzern hat, den er gegründet hat, hat? Microsoft hat „nur“ 14 Millionen.
Gary Vaynerchuk? Über 10 Millionen Follower auf seinen Kanälen. Sein Unternehmen, VaynerX? Kennt keine Sau.
Warum?
Weil wir lieber Menschen folgen als Marken.
Weil wir uns lieber mit einer Person identifizieren als mit einem Unternehmen.
Weil wir Menschen vertrauen.
Der entscheidende Punkt:
Die besten Texte – die, die verkaufen, die, die überzeugen – sind die, die von Mensch zu Mensch sprechen.
Das ist der Unterschied zwischen einer Copy, die gut klingt, und einer, die gut funktioniert.
Es reicht nicht, nur großartige Produkte oder Dienstleistungen zu haben. Du musst zeigen, wer du bist.
Und noch wichtiger: Du musst es in den Kontext deines Kunden setzen.
Was bedeutet das für sie? Was ist ihre Reise? Wo kannst du mit deiner Geschichte ihre Welt berühren?
Wenn du das nächste Mal etwas schreibst – eine Mail, eine Ad, eine Website – frag dich:
• Wo steckt mein Mensch in diesem Text?
• Wie baue ich eine echte Verbindung auf?
• Was kann ich tun, um die „Barista-Barriere“ zu durchbrechen?
Menschen folgen Menschen. Immer.
Markus
PS: die Verbindung zum Barista oder Kassierer ist mir – völlig wertfrei – echt egal.
Aber was du aus solchen kleinen Fragen für Ideen für Mails entwickeln kannst…
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