Ich weiß, Reader. Ich hab mich länger nicht gemeldet. Kein Newsletter. Keine Antworten auf Nachrichten. Nicht, weil ich nichts zu sagen gehabt hätte. Sondern weil ich keine Energie mehr hatte, es aufzuschreiben. Ich war auf der Freiheitsrevolution von Philipp Follmer in Wien. Als Speaker. Auf der Bühne. Mit Mikro. Vor echten Menschen. Und wenn du mich ein bisschen kennst, weißt du: Das ist nicht mein natürlicher Lebensraum. Aber fangen wir von vorne an. Letzten Donnerstag, ich fahr los – mit dem Auto zum Flughafen. 4,5 Stunden vor Abflug. Locker. Durchdacht. Ich dachte: „Das läuft.“ Dann: Unfall. Autobahn dicht. Nichts bewegt sich. Nicht mal meine Gedanken. Und irgendwann… steh ich auf dem Parkplatz am Flughafen. Der Flieger? Schon oben. Ich? Am Boden. Ziemlich wortwörtlich. Also: Neuer Flug. One Way. Denke: „Passt schon.“ Dann sagt die Tante von der Airline: „Durch das Nichtantreten des Hinflugs verfällt automatisch der Rückflug.“ Und ich sag: „Was zur Hölle?!“ Und sie: „Regelung der Fluggesellschaft.“ Ich buche also. Noch. Einmal. Hin- und Rückflug. Doppelt bezahlt. Einmal fürs Reisen. Einmal fürs Drama. Und dann kam Wien. Menschen. So. Viele. Menschen. Alle nett. Alle offen. Alle interessiert. Aber für mich? Ein einziger Energieraub im großen Stil. Und ich meine das nicht böse. Es ist einfach so. Ich bin nicht gemacht für Menschenmengen. Für Gespräche auf dem Gang. Für ständiges Senden & Empfangen. Ich brauch Stille. Struktur. Worte, die ich kontrollieren kann. Keine Reizüberflutung mit Umarmungspflicht. Nach dem Event war ich leer. Nicht „müde“. Nicht „brauch mal Pause“-leer. Sondern: System komplett runtergefahren. Ich hab das MacBook aufgeklappt, wollte schreiben – und mein Körper hat gesagt: „Bitte nicht.“ Und genau deshalb kam nix. Keine Mail. Keine Antwort. Kein Copy-Geplänkel. Nur: Stille. Und die brauch ich manchmal. Nicht weil ich dich nicht mag. Sondern weil ich sonst nicht mehr da bin. Markus PS: Ich weiß, die Welt liebt „sichtbar sein“. Aber ich glaube: Manchmal ist Rückzug der radikalste Akt von Wahrhaftigkeit. Wenn du das kennst – wenn du dich in vollen Räumen manchmal verlierst – dann bist du nicht falsch. Du funktionierst einfach anders. Und das ist verdammt okay. |