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Neulich im Supermarkt an der Kasse: Vor mir ein Mann, überschaubarer Einkauf: Toast, etwas Wurst, Käse, Toilettenpapier. Alles läuft normal, bis er die Karte zückt. PIIIIIIEEEEP. Vorgang abgelehnt. Nochmal. PIIIIIIEEEEP. Vorgang abgelehnt. Ein drittes Mal. PIIIIIIEEEEP. Vorgang abgelehnt. (du kennst dieses hässliche Piepen vom Kartengerät, wenn die Zahlung nicht durchgeht – oder, Reader?) Er wird rot. Schaut hilflos. Kramt im Portemonnaie. Hinter uns wird die Schlange, langsam ungeduldig und die ersten verdrehen genervt die Augen. Und ich merke, wie ihm jede Sekunde mehr zur Qual wird… Bevor’s ganz schlimm wird, mach ich nen langen Arm und sag „probieren wir’s mal mit meiner Karte, vielleicht hat das Ding keinen Empfang oder so”. Und dann kommt er, dieser fast schon sanfte, Erfolg-bestätigende PIIIIIIEEEEP. Zahlung erfolgreich. Er schaut mich an, beginnt zu stammeln – und ich wiegel ab „lass uns draußen kurz quatschen, nicht dass die da hinten noch länger warten müssen”. Er packt zusammen und geht. Mein Einkauf wird über das Kassenband gezogen, ich bezahle, packe ein und gehe nach draußen. Da steht er. Stammelt. Will sich bedanken – aber ich kann ihm klar machen: „Das war nichts besonderes – 16,73 Euro machen mich nicht arm und dich nicht reich. Außerdem hatte ich es selbst ein bisschen eilig”. Sein Angebot, mir das Geld bald zurückzugeben, lehne ich dankend ab – immerhin hat sich mir just in diesem Moment eine Idee ergeben, die ich irgendwann einmal (heute!) in ein Copywriting-Learning verwandeln kann: Weil, pass auf: Genau so fühlt es sich an, wenn Menschen deine Copy lesen…und am Ende trotzdem nicht kaufen können. Sie wollen ja. Aber irgendwas blockiert. Die Karte wird nicht akzeptiert. Weil das Versprechen unklar ist. Weil das Vertrauen fehlt. Weil die Hürden noch nicht vollständig aus dem Weg geräumt sind. Deine Aufgabe als Copywriter ist es, das Ding beim ersten Mal durchflutschen zu lassen. Einfach den Leser kurz an dein Offer hinhalten, PIIIIIEP – Zahlung erfolgreich. Markus |