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Ich beginne diese Mail mit dem meist-zitierten Satz von Töchterchen der vergangenen Wochen: Du wirst es nicht glauben, Letzte Woche krieg ich eine Messenger-Nachricht von einem ehemaligen Klassenkameraden… (dachte ich zumindest, stellte sich aber als fataler Irrtum heraus, möglicherweise ein Enkeltrick-Versuch oder sowas in der Art) Jedenfalls stand da drin: „Servus Markus, nachdem unser Abi ja jetzt 20 Jahre her ist, organisieren wir grad Kontakte für ein Klassentreffen – magst mir mal deine Handynummer schicken, dann füg ich der Gruppe hinzu.” Jetzt muss man dazu wissen: Der, der das geschrieben hat, hat nen eher…seltenen Namen. Zumindest hab ich den nirgendwo anders mehr gesehen als damals in der Schule. Und keine Ahnung, durch welche social-engineering-black-magic der an meinen Kontakt auf Facebook kam…aber für einen Moment hat es sich „echt” angefühlt. Bin aber nicht drauf reingefallen. Weil: nicht mit mir! Hätte ich vor 20 Jahren Abi gemacht, dann müsste ich ja fast 40 sein. Um andere vor Schaden zu bewahren (und natürlich zu Recherche-Zwecken, wer weiß, vielleicht kann man da mal nen Newsletter drüber schreiben), bin ich zum Schein natürlich drauf eingegangen. Wollte ja auch keinen Verdacht erregen, ohne wenigstens Kontakt zu den Hintermännern zu haben… Und ich sag’s dir: Krass, wie diese Scammer da inzwischen auffahren! In der WhatsApp-Gruppe waren lauter Namen, die mir vage bekannt vorkamen…und auch das ein oder andere Gesicht sah irgendwie…vertraut aus. Also nicht wirklich vertraut, aber das hätten gut und gern Mama & Papa meiner ehemaligen Klassenkamerad:innen sein können… Verrückte Welt. Man stelle sich nur mal vor: ich zieh das durch und geh tatsächlich auf so ein fingiertes Klassentreffen mit lauter alten Menschen. Wie läuft das wohl ab? Was passiert da? Ist das so wie in den Filmen? „Schau, ich mach jetzt dies..”, „…aber als dann der Dings und die…Dings damals…” – „…und sag mal Markus, was machst eigentlich du?” Wahrscheinlich muss man da dann mit Superlativen um sich werfen, wie toll man ist, was man alles erreicht hat, wie viel Kohle man scheffelt und was man für eine wahnsinnige Verantwortung trägt. Aber mal ehrlich: Diese Angeberei beim Klassentreffen ist nichts anderes als ein Scam. Nur auf einer anderen Ebene: Wir halten an Masken fest, spielen Rollen – und merken nicht mal, dass wir uns selbst austricksen. Witzigerweise gibt es ab heute genau dazu einen Podcast (lohnt sich, anzuhören – trust me!): „Leise Kraft” – Wie du vom Getriebenen zum Gestalter wirst. Ich wünschte, der wäre von mir – aber: David hat nicht nur die viel bessere Stimme am Mikro, er hat auch wesentlich mehr Ahnung vom Thema als ich. Wenn du ihn ein bisschen unterstützen möchtest, hör dir seinen Podcast an – und für den Algorithmus solltest du ihn auf jeden Fall auch abonnieren. Markus |