Du hängst da. Reglos. Weißt genau, was du willst – und trotzdem zögerst du. Es ist nah. So nah, dass du es fast riechen kannst. Aber zwischen dir und dem Ziel liegen…Minuten. Stunden. Tage. Du weißt nicht genau, wie lange. Also wartest du. Beobachtest. Rechnest. Das Blatt kommt näher, rückt wieder weg. Manchmal denkst du: „Jetzt!“ – und dann hält dich irgendwas zurück. Vielleicht ist es Vorsicht. Vielleicht die Angst, zu früh zuzugreifen. Vielleicht die leise Stimme, die sagt: „Gleich…nur noch ein bisschen warten.“ Die Welt dreht sich weiter. Manche gehen vorbei, ohne dich zu bemerken. Andere bleiben stehen. Sie wollen sehen, ob du es schaffst. Und dann, eines Tages, bewegst du dich. Langsam. Millimeter für Millimeter. Jeder Schritt fühlt sich an wie ein kleiner Sieg. Und jeder Windstoß wie das Ende eines von Anfang an aussichtslosen Kampfes. Bis du es endlich berührst. Hältst. Und zubeißen kannst. Willkommen im Leben eines Faultiers im Zoo. Zoobesucher wie Töchterchen und ich – wir starren dich an. Und fragen uns mit jeder weiteren Minute, die vergeht, wer hier eigentlich evolutionstechnisch der Sieger ist. Weil immerhin: Du Faultier schaffst es, alle Blicke auf dich zu ziehen. Ohne „Scroll Stopper“. Ohne „Pattern Interrupts“. Ohne mir direkt ins Gesicht zu springen. Indem du einfach nur das machst, was Faultiere halt so machen – und das auch noch unendlich langsam in Zeitlupe. Kriegst du das mit Copy auch hin, Reader? 230 Wörter, nur um zu sagen: „Faultier isst Blatt. Markus schaut zu.” Aber so erzählt, dass Menschen wie du die Copy bis zu Ende lesen, weil sie gar nicht anders können. Nicht, weil etwas passiert. Sondern weil sie wissen wollen, ob etwas passiert. Und dann – ärgern sie sich. Weil sie merken: Da ist nichts spannendes passiert. Nicht einmal eine geile Transition zu einem Pitch, bei dem du dich regelrecht gezwungen fühlst, etwas zu kaufen. Einfach nur das gar nicht mal so angenehme Learning: Wenn sogar Faultiere Aufmerksamkeit fesseln können – warum nicht deine Copy? Markus |