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Samstag.


Je nachdem, wie gut du mich (schon) kennst, weißt du ja, was das heißt, Reader:


Frühstück (und Einkaufen) auf dem Wochenmarkt.


Gestern hab ich mir Töchterchen als Begleitung ausgesucht und los.


Manchmal wär ich gern nochmal Kind – im Idealfall so ein kleiner blonder Engel wie Töchterchen. Was die alles abgestaubt hat…


Beim Metzger: ein Wienerle. Bei Feinkost A verschieden eingelegte Oliven zum Probieren, bei Feinkost B Thunfischcreme und eine getrocknete Aprikose, beim Käsedealer meines Vertrauens Käse, beim Obsthändler „Erdbeer-Trauben„ (die laut Töchterchen so süß wie Himbeeren geschmeckt haben)…und vieles mehr.


Rückwirkend betrachtet hat die so viel genascht, ich hätte mir glatt das Geld für ihr Frühstück sparen können…


Aber:


Während wir bei Feinkost B anstehen, merke ich:


Da bahnt sich eine Synkope bei mir an.


Das passiert ja ab und an – aber bisher war da Töchterchen noch nie dabei…was tun?


„Schatz, mir geht‘s grad nicht gut, wir müssen ganz schnell eine Bank suchen – wo ist die nächste?“


Warum, Papa?


„Passiert manchmal, ich erklär‘s dir gleich – aber ich brauch erst ne Bank.“


Dann gehen wir da hin“ und zeigt knapp 100m entfernt auf eine freie Bank. Wir also hin, ich merke schon wie meine Beine zittern…wir setzen uns.


„Schau mal: es kann sein, dass ich jetzt kurz die Augen zumache. Ich bin dann nicht mehr ansprechbar. Kannst du dich einfach ganz fest an mir festhalten und aufpassen, dass nix passiert?“


Wieso?


„Weil Papa gleich kurz ganz komisch wird. Das liegt an meiner Krankheit.“


Ok, dann pass ich auf dich auf.


Im nächsten Moment…


Ich mach die Augen auf, weil irgendwelche fremden Menschen mit mir reden.


Kurz orientieren. Wochenmarkt. Mein Hintern sitzt auf einer Bank, aber mein Rücken hängt irgendwie durch – und mein Kopf liegt ziemlich unbequem auf den Pflastersteinen.


Töchterchen hängt an meinem rechten Arm und streichelt meine Wange.


Ich werd gefragt:


„Ist alles in Ordnung bei Ihnen?“


Ich erklär mit überraschend schwerer Stimme, dass ich nur eine kurze (?) Synkope hatte, ich Töchterchen alles erklärt habe und sie Bescheid weiß. Es gehe gleich wieder…


„Stimmt das? Ist das dein Papa?“


Ja klar, wer soll das sonst sein?


„Hat er das öfter?“


„Ja, weißt du, mein Papa ist leider krank, aber der wird auch nicht mehr gesund. Aber er hat gesagt, ich soll mich gut um ihn kümmern.“


🥺


Inzwischen ist schon die zweite Passantin da und versucht, meine 80kg Lebendgewicht zurück in eine angenehmere Position zu wuchten, scheitert aber daran, dass ich mich noch nicht wirklich in der Lage sehe, mich aufzurichten…


Jedenfalls:


Was war ich stolz auf Töchterchen gestern.


(Katti hat natürlich ein riesiges Drama gemacht, als wir es erzählt haben, aber das ist eine andere Geschichte)


Der Kicker, als ich wieder saß und die Passantinnen weg waren:


Du Papa? Du hast mir doch vorhin Wasser gekauft am Würstlestand…weißt du, ich hab noch gar nicht viel getrunken, weil ich doch keinen Durst hatte. Vielleicht solltest du das mal trinken?


🥺


Was für ein großes Mädchen mit 5.


Und JETZT hör ich ein leises Quengeln von Söhnchen – Zeit, abzuschicken, aber hätte ich dir noch dringend von unserem anschließenden Erlebnis erzählen wollen…Germany in a nutshell quasi.


VIelleicht morgen?


Markus


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