Ich habe gestern im Hotel ein Plakat gesehen, Reader.
Ein harmloses Wellness-Poster.
Mit sanften Farben, einer Buddha-Statue im Hintergrund und einer dieser typischen „Finde dein inneres Gleichgewicht“-Weisheiten.
Ich hätte es ignorieren können. Hätte einfach weitergehen können. Aber dann habe ich es gelesen…
Und plötzlich saß ich da, mitten in meinem Wellness-Urlaub, und habe mich gefragt:
„Was zur Hölle mache ich hier eigentlich?“
Auf dem Plakat stand:
„Ayurveda – der Weg zu unseren Wurzeln. Anleitung zum Glücklichsein.“
Und dann 4 Schritte…
1. Liste all jene Dinge auf, die dich glücklich machen.
2. Liste all jene Dinge auf, die du jeden Tag tust.
3. Vergleiche beide Listen.
4. Worin liegt der Unterschied?
Was für eine hinterhältige kleine Existenzkrise in vier Akten.
Denn seien wir ehrlich: Wenn die beiden Listen sich nicht verdächtig stark überschneiden – dann läuft doch irgendwas schief.
Und das Schlimmste: Ich habe mich gefragt, ob ich diese Listen überhaupt schreiben will. Weil ich mir nicht sicher bin, ob ich die Antwort sehen möchte…
Denn vielleicht gibt es Dinge, die wir auf der „macht mich glücklich“-Liste stehen haben…
…die wir seit Monaten, vielleicht Jahren nicht mehr gemacht haben.
…die wir „später mal“ wieder in die Routine einbauen wollten – aber später kommt nie.
Und vielleicht gibt es auf der anderen Liste Sachen, die da nicht stehen sollten – aber die sich in unseren Alltag gefressen haben wie Unkraut im Rosenbeet.
Weil wir sie „halt einfach machen“.
Weil „das halt so ist“.
Weil „es gerade nicht anders geht“.
Also, Reader…
Wann hast du dir das letzte Mal bewusst diese Fragen gestellt?
Vielleicht bist du gerade genau dort, wo du sein willst.
Vielleicht gibt es aber auch diese eine Sache, die du loslassen solltest – oder eine, die du unbedingt wieder in dein Leben holen musst.
Vielleicht ist das hier dein Moment, kurz innezuhalten.
Zwei Listen zu schreiben.
Und zu schauen, was du damit anfängst.
Denn der Unterschied zwischen beiden Listen könnte genau das sein, was dich gerade zurückhält.
Markus
PS: FUCK – offenbar war an diesem ganzen Mindset-Erleuchtungs-Guru-Blabla von vor ein paar hundert Jahren doch was dran…
(falls du dich nicht erinnerst – lies mal hier.)
PPS: Und ich wette, genau JETZT fragst du dich, ob du die Listen wirklich schreiben solltest – oder ob du einfach die nächste Mail liest und es vergisst…
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